Hallo Zusammen,
in den letzten Wochen habe ich mich immer mehr mit dem Thema Windows Server 2016 beschäftigt. Da kommt was Großes auf uns zu! Viele coole Funktionen für den Datacenter Bereich.
Eine Neuerung möchte ich hier mal etwas genauer betrachten, nämlich den Windows Server 2016 Nano. Dies ist nicht nur ein neues Feature, sondern eine vollkommen neue Art der Installation eines Windows Servers. Hierbei wird die Idee hinter dem Core Server konsequent weitergetrieben. Auch nur der kleinste hauch von GUI verschwindet hier. Und noch spannender, ähnlich wie bei Windows Server 2003 werden die Sources nicht mehr mit kopiert. D.h. bei der Installation werden bereits die nutzbaren Roles und Features festgelegt. Im Nachhinein können Roles und Features nur via DISM nachinstalliert werden. Im übrigen – das gilt auch für Software wie z.B. den SCOM oder SCVMM Agent.
Klingt alles komisch? Ja, vielleicht. … aber nur am Anfang.
Los geht’s:
Wenn man die Windows Server 2016 ISO mounted findet sich im root-Verzeichnis einen Ordner ‚NanoServer’. Dieser Ordner enthält nun alles was man braucht um mit dem Nano Server los zu legen.
Im NonoServer Verzeichnis findet sich u.a. ein PowerShell Modul, das bekannte Convert-WindowsImage script und ein WIM-File.
WIe läuft die Installation ab?
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Gute Frage! Eigentlich wird der NanoServer garnicht installiert, zumindest nicht auf die classische Art. Denn beim Installieren von CD bekommt man den Nano Server garnicht angeboten …
Aber der NanoServer wird so zu sagen ‘generiert’. D.h. es wird aus dem bootbaren WIM-File eine virtuelle Festplatte erzeugt.
Anmerkung am Rande: Diese technik ist nicht neu. Diese Methode habe ich u.a. schon genutzt um automatisiert Images für Cloud-Services zu generieren 😉
Weiter geht’s:
Um einen neuen NanoServer zu generieren müssen wir zunächst das NanoServerImageGenerator PowerShell Modul importieren. Um das ganze zu vereinfachen habe ich das NanoServer Verzeichnis lokal Kopiert und bin mit der PowerShell in das Verzeichnis gewechselt.
Import des Moduls mit:
Import-Module .\NanoServerImageGenerator.psm1
Die 3 Cmdlets ermöglichen nun das Erstellen und Bearbeiten eines solchen NanoServers.
In meinem Bsp. Wie hier gezeigt: (Ich habe hier bewusst auf einen Domain Join verzichtet, da ich später ein Domainloses Cluster aufbauen will – Eine weitere Funktion von Server 2016 😉 )
New-NanoServerImage -MediaPath E:\ -BasePath D:\Base\ -TargetPath D:\VMs\Nano01\Nano01-01.vhdx -Compute -Clustering -GuestDrivers -ComputerName Nano01 -EnableRemoteManagementPort -Language en-us
- MediaPath – Root-Verzeichniss der Windows Server 2016 ISO
- BasePath – Temporeres Verzeichniss das das Skript benötigt
- TargetPath – Zielpfad und Datei Name der VHD/VHDX Datei. Achtung hier, gibt man VHDX als Endung an MUSS die Hardware UEFI unterstützen. (In meinem Fall kein Problem da ich eine GEN2 VM bauen werde)
- Compute – Switch Parameter um Hyper-V zu installieren/aktivieren
- Clustering – Switch Parameter um FailoverCluster Funktionen nutzen zu können
- GuestDrivers – Switch Parameter der die Hyper-V Guest Services bzw. Treiber aktiviert
- ComputerName – NetBIOS Namen des Servers
- EnableRemoteManagementPort – Öffnen des WinRM Ports in der Firewall
- Language – Sprache des Systems. In der Preview gibt es nur en-US für Englisch
Wie man im Bild oben sieht, wird man nach abfeuern des Befehls nach einem AdministratorPasswort für den NanoServer gefragt. Dieses Passwort ist das passwort des BUILTIN\Administrator Accounts.
Das Image am Zielort:
Das Attribut ‘Length’ gibt die Dateigröße in Byte an. Umgerechnet sind das gerade einmal 708MB. Das sind gerade einmal 8MB mehr als die Standardgröße einer klassischen CD-ROM … das ist doch mal ein schlanker Windows Server!
Da ich sowieso schon in der PowerShell bin, damit wird aus der VHDX Datei eine ganze VM:
New-VM -Name Nano01 -MemoryStartupBytes 2048MB -SwitchName Ethernet -VHDPath D:\VMs\Nano01\Nano01-01.vhdx -Generation 2
Start-VM Nano01 #Starten der VM
Get-VM Nano01 #Informationen über die VM
Und so sieht der NanoServer in der VMConnection aus:
Sehr spartanischer das ganze.
Zum Thema Bootdauer kann ich im übrigen nichts sagen, da die VM auf einer SSD liegt und ich keine HDD zur Hand habe. Es geht einfach viel zu schnell … wahre Luxusprobleme :-/
Bis soweit, im nächsten Part geht’s dann weiter mit Konfiguration und Management.
To be continued …